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Stolpersteinverlegung vor dem Landgericht Magdeburg für Dr. Friedrich Weißler (1891-1937)

Friedrich Weißler wurde 1891 als Sohn des Notars und Rechtsanwalts Adolf Weißler und seiner Frau Auguste Weißler, geb. Hayn, im schlesischen Königshütte, heute Chorzów, geboren. 1893 zogen die Eltern mit Friedrich und seine beiden älteren Brüdern nach Halle an der Saale. Im Unterschied zu ihren jüdischen Eltern wurden alle drei Söhne auf Drängen des Vaters evangelisch getauft.

Friedrich Weißler studierte nach seinem Abitur am Stadtgymnasium in Halle an der Vereinigten Friedrichs-Universität (nach Martin Luther ist sie ja erst seit Ende 1932 benannt) Rechtswissenschaft, legte hier seine Examina ab, wurde hier 1914 zum Dr. iur. promoviert, war anschließend über vier Jahre lang Soldat im Ersten Weltkrieg, bevor er sein 1912 begonnenes Referendariat wieder aufnahm. 1920 begann er als Richter zu arbeiten, ab Ende 1920 im Bezirk des Oberlandesgerichts Naumburg. Weißler war ein engagierter und erfolgreiche Richter. 1925 wurde er zum Land- und Amtsgerichtsrat ernannt, war in Halle auch am Jugendgericht und am Arbeitsgericht tätig. Ende 1932 folgte die Ernennung zum Landgerichtsdirektor am Landgericht Magdeburg. Hier kam es kein Vierteljahr später, Mitte Februar 1933, aus nichtigem Anlass im Gericht von Seiten der SA zu einem schweren Übergriff gegen ihn, der in der NS-Wahrnehmung als Jude galt. Es folgten die Beurlaubung durch die hilflose Gerichtsleitung und im Sommer 1933 die Entlassung aus dem Richterdienst auf der Grundlage des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums". Flucht mit der Familie in die Anonymität von Berlin, dort ab 1934 juristische Mitarbeit bei der Vorläufigen Leitung der Bekennenden Kirche in Berlin-Dahlem. Nach der Veröffentlichung der 1936 von der 2. Vorläufigen Leitung der Bekennenden Kirche an Adolf Hitler übergebenen Denkschrift in ausländischen Zeitungen wurde Friedrich Weißler im Oktober 1936 verhaftet, bis Mitte Februar 1937 von der Gestapo im Berliner Polizeigefängnis verhört, anschließend in das Konzentrationslager Sachsenhausen überstellt und dort nach tagelanger Quälerei durch SS-Wachmannschaften am Morgen des 19. Februar 1937 mit schweren Verletzungen tot in seiner Zelle aufgefunden.

Der Enkel Wolfgang Weissler hat auf der Gedenkveranstaltung vor dem Landgericht Magdeburg in einer informativen und persönlichen Rede das Wirken seines Großvaters gewürdigt. Die Rede ist von kulturmd TV Magdeburger Stadtfernsehen Kamera/Produktion: Bernd Schallenberg aufgezeichnet worden. Zu finden ist das Video unter:

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